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Atlas-Trekking 1 Woche nach dem Erdbeben

Farben des Hohen Atlas

Alles war vorbereitet für die Atlastour von Mitte September mit 3 angemeldeten Personen. Dann bebte die Erde. Mit den beiden Gästen aus der Schweiz waren wir wegen einer Archillesehnen-Entzündung und einem Muli zum Reiten/Entlasten seit Sommer im Kontakt. In den Tagen nach dem Beben tauschten wir uns regelmässig aus und Silvia und Franz beschlossen, die Reise anzutreten. Einzig die Unterkunft in Marrakech wurde angepasst und der Shuttle für den Sonntagnachmittag für einen Besuch im Anima-Garten gebucht, um nach der Stadtführung die Eindrücke setzen lassen zu können.

Vor 2 Wochen in Marokko angekommen, waren sie die letzten 11 Tage mit unserem Team im Atlas unterwegs und haben als Kleinstgruppe erleben können wie mit jedem gemeinsamen Wandertag mehr und mehr eine familiäre Athmosphäre mit dem Begleitteam entstehen durfte.

Hier ihr Bericht, den sie gestern, zurück im Riad in Marrakech, geschrieben haben. Danke, dass wir diesen veröffentlichen dürfen und vor allem, danke für Euer achtsames Unterwegs sein, Euer Vertrauen und Eure Unterstützung. Wir wünschen Euch eine gute Weiterreise in den Süden und ein erfüllendes Wüstentrekking.

"Basel-Airport beim Warten im Gate 22 stellte sich mir die Frage: wer reist wohl als Tourist und wer in einer anderen Rolle?

Ankunft in Marrakech: meinem Eindruck nach wenig Menschen- jedoch durchaus solche, welche als Touristen erkennbar waren.

Moulay und Younes sahen wir sofort mit dem «Franz + Silvia»-Schild.

In den Augen von Moulay strahlte mir Freude entgegen.

Auch der Stadtführer Taib sagte unmissverständlich zu uns, dass es gut ist, dass wir gekommen sind.

In der Medersa dann viele Touristen.

Marrakech zeigte uns Spuren des Erdbebens: Stadtmauerteile kaputt, Häuserteile eingefallen. Jedoch, wer nichts vom Erdbeben gewusst hat, hätte ev. gar nichts oder nicht viel bemerkt. Im Restaurant beim Mittagessen rundum Touristen.

Im Riad Slitine genossen wir die Ruhe und fühlen uns wohl.

Die Erwartungen von Franz bezüglich der Trekkingtour haben sich voll erfüllt. Ihm gefiel die Folge der diversen Tagestouren. Das Zwischenmenschliche mit dem Guide Moulay und der Begleitequipe erlebte er als sehr erfreulich und angenehm. Wir waren umgeben und beschützt von sympathischen, respektvollen und wohlwollenden Menschen. Wir erlebten gottseidank kein Nachbeben und auf unseren Wegen auch keinen Hindernissen, bedingt durch die Naturkatastrophe. Moulay tauschte sich mit den Einheimischen unterwegs aus und erkundigte sich, wie sie das Erdbeben erlebt haben. Er zeigte uns auch Veränderungen, z.B. einen Riss durch ein Felsstück und im Erdboden, was erdbebenbedingt war. Wir begegneten niemandem, der verletzt oder traumatisiert war durchs Beben. Die Welt präsentierte sich uns intakt.

So wanderten wir angstfrei von Tag zu Tag in paradiesisch schönster Natur – vom schönsten Biwakplatz zum nächsten schönsten Biwakplatz 😊.

Auch vermissten wir keine Dusche, da ein sich Waschen in Quellwasser oder Brunnenwasser wohl etwas vom Erfrischendsten ist.

Ibrahim verwöhnte uns täglich mit feinstem Essen, sei es Omelette zum Frühstück, Poulet mit Frites und gebratenen Auberginen, Harira-Suppe, Beni (Beignets), Vermicelles-Nüdelis mit Zucker/Zimt und gemahlenen Erdnüssen, Kuchen zum Tee/Kaffee und Tajine- und Salat-Mandalas. Said backte Brot und Oulaid knetete den Brotteig.

Moulay behütete mich bei Passagen, wo ich Angst hatte. (Silvia hat Höhenangst und braucht bei abschüssigen Passagen Unterstützung.)

Oulaid war wenn pfadmöglich immer mit seinem Maultier dabei und ich bekam zunehmend Freude am Reiten und nahm dies gerne in Anspruch, wenn mein Bein zu Schmerzen begann.

Was uns Beide äusserst positiv beeindruckte, war der gute Teamgeist der Equipe, die ständige Kommunikation, der Humor 😊 😊 😊 und die Allrounderfähigkeiten aller und die Arbeitsleistungen ALLER!

Wir fühlen uns reich beschenkt, dankbar und sehr zufrieden.

Herzliche Grüsse

Franz und Silvia"