Aktuelles

Nach dem Erdbeben

Unsere Gedanken und Gebete sind bei den vom Erdbeben schwer betroffenen Menschen und Dorfgemeinschaften. Unsere Teammitglieder und ihre Familien sind unverletzt. Die Solidarität und Hilfsbereitschaft sind gross, die Zerstörung in den Dörfern teils verheerend, der Schock und die Trauer unermesslich. Nichts destotrotz "müssen" wir "parallel dazu" nun auch weiter arbeiten, das Leben wieder aufnehmen und unsere Verantwortung als Arbeitgeber und von direkten Schäden des Erdbebens Verschonte, wahrnehmen.

 

So finden Sie im Anschluss an diese Zeilen unseren Brief an Gäste der Reisen der kommenden Wochen und Monate. Da dieser Brief gut unsere aktuelle Situation und Gedanken der letzten Tage zusammenfasst, kann er auch all jenen, die aktuell keine Reise bei uns gebucht haben, ein Bild davon geben, wie es uns hier in Marrakesch geht.

 

Ein Anliegen ist es mir Euch zu bitten, weiterhin im friedlichen und hoffnungsvollem Gebet und Gedanken zu sein. Und wenn auch Unverständnis und teils Wut uns für einen Moment überkommen und einer grossen Ohnmacht Raum geben, lasst uns diese Energie schlussendlich für den Dialog und das, was ein jeder/jede von uns in Seinem/Ihren Gutes tun kann, nutzen. Lassen wir uns nicht aufwiegeln, weder hier noch dort. Lassen wir es nicht zu, dass zwischen den Menschen verschiedener Kulturen und Ländern Spannungen aufgebaut werden, wo Brücken bauen, verbinden und gegenseitiger Respekt und Toleranz zukunftsweisender und wichtiger sind. Danke.

 

Und hier der Link zu einer wohltuenden Reportage mit wunderschönen Aufnahmen Marokko's.

youtu.be/ApM_KEr1ktQ

Liebe Gäste unserer bevorstehenden Marokkoreisen
 
nach dem schweren Erdbeben in Marokko ist die Betroffenheit gross. Wir und unsere Teammitglieder, engagieren uns, wie viele andere auch, mit konkreten Nothilfemassnahmen. So stehen seit Sonntag einige der Berberzelte ihrer Agentur im Heimatdorf von Mohamed, Mitarbeiter im Materiallager. Und Lahoucine ist am Montag mit mehreren Teammitgliedern in die schwer betroffene Region bei Chichaoua gefahren, um in einem nur zu Fuss zugänglichen Dorf die Menschen mit Lebensmitteln und Decken zu versorgen. Zudem sind wir mit dem lokalen Team der Toubkalregion am Einrichten von Kochstellen und abklären, wo allenfalls ein weiteres Biwack eingerichtet werden soll.

In der Medina von Marrakech laufen derweil die Aufräumarbeiten und die Menschen nehmen wieder ihr Leben auf, so gut dies möglich ist. Gleichzeitig widmen sie sich Initiativen zur Unterstützung der betroffenen Bevölkerung in den Bergregionen. Die Gästehäuser und Riads in der Stadt sind geöffnet und dürfen Gäste beherbergen.

Auch wenn das Erdbeben in Marokko und darüber hinaus spürbar war, sind zum Glück die Wandergebiete der bevorstehenden Trekkingreisen kaum oder nur wenig betroffen. In Marrakech selber wurden mehrere Kulturmonumente – teils leicht, teils schwer – in Mitleidenschaft gezogen. Andere wiederum haben, wie ein grosser Teil der Medina und die vielen Wohnquartiere der Stadt, gottseidank dem Beben standgehalten und sind intakt.

In zwei bis drei Wochen werden die akuten Schäden behoben und der erste Schock überwunden sein. Dabei kann es den Menschen hier in der Stadt und auf dem Land auch helfen, eine Arbeit zu haben und eine Normalität leben zu können – auch wenn diese für viele wohl für immer in ein vor und nach dem Erdbeben geteilt sein wird.

Auch wenn es im ersten Augenblick etwas befremdend wirken mag, halten wir in Absprache mit unseren Geschäftspartnern in Europa an der Durchführung der bevorstehenden Reisen fest. Die Gebiete, die Sie während Ihrer Reisen durchwandern werden, sind intakt. 

Die Maultier-/Kamelführer, Trekkingköche und Tourenguides sowie Chauffeure und Unterkunftsmitarbeiter können nicht plötzlich alle zu Wiederaufbau-Arbeitern werden und auch nicht bis in ewige Zeiten zuhause bei ihren Familien bleiben. Für die Menschen in den betroffenen Gebieten ändert sich nichts, wenn Sie Ihre Marokkoreise nun annullieren. Für die zahlreichen Familien, deren Einkommen vom Tourimus abhängig ist und die vielleicht auch ihre Verwandten beim Wiederaufbau unterstützen möchten, jedoch schon. Viele befürchten, dass sie nun, nach dem Erdbeben, mit Annullierungen überschwemmt werden und so drei Jahre nach dem Stillstand aufgrund der Covid Massnahmen, erneut ihre Lebensgrundlage verlieren.

Wir können verstehen, wenn Sie sich fragen, ob Sie unter den gegebenen Umständen eine Reise nach Marokko unternehmen möchten. Wir können Ihnen versichern, dass die Reisen keinen voyeuristischen Aspekt haben werden und es niemandem in Marokko in den Sinn kommen würde, zu finden: "Die kommen Ferien machen in ein Land, in dem sich eine Katastrophe ereignet hat, wie dekadent ist denn das!" Nein, eher wird das Gegenteil der Fall sein: Nämlich Erleichterung, dass die Gäste trotzdem kommen und sie dieser Freude, ja Dankbarkeit darüber Ausdruck verleihen.

Und denken Sie daran, Sie werden erst in einigen Wochen in Marokko sein und bereits heute, während dem Schreiben dieser Zeilen, geht das Leben hier in Marrakesch und in weiten Teilen dieses grossen Landes weiter - mit dem Gehupe bei Verkehrsüberlastung, den Vorbereitungsarbeiten für die Weltbank-Konferenz in Marrakech Anfang Oktober, Hausaufgaben, Buchhaltung, Freunde und Familie besuchen…

Haben Sie Fragen zur Teilnahme an der Tour, ist vielleicht ein direktes Gespräch hilfreich. Um so rausfinden zu können, ob die Punkte, die Bedenken auslösen auch wirklich mit der Realität vor Ort und der Art oder Regionen, die sie besuchen werden, zu tun haben. Sollten Sie sich für eine Annullierung Ihrer Reisebuchung entscheiden, wird Ihnen marabout travel bzgl. der Annullierungskosten soweit wie möglich entgegenkommen.

Viele unserer Gäste haben sich bei uns gemeldet und nach Möglichkeiten gefragt, die Betroffenen unterstützen zu können. Vielen herzlichen Dank dafür. Die Glückskette hat ein Spendenkonto eröffnet, das Sie unter folgendem Link finden: https://www.glueckskette.ch/die-glueckskette-ruft-zur-solidaritaet-mit-den-erdbebenopfern-in-marokko-auf/

Sie können aber auch im Freundeskreis, der Familie sammeln und in Absprache mit uns, uns den Betrag anschliessend zukommen lassen. Spenden zugunsten der Hilfsmassnahmen vor Ort können auch an den Nothilfefonds des Vereins unseres Partners in Graz, weltweitwandern wirkt          

http://www.weltweitwandernwirkt.org/spenden-formular/?fb_item_id=55866  gesandt werden. Die Spendengelder mit dem entsprechenden Vermerk werden vollumfänglich den betroffenen Menschen in Marokko zugute kommen.

Wenn Sie in den kommenden Wochen, Monaten nach Marokko reisen, könnten Sie auch intakte Kleider und Schuhe, die Sie nicht mehr brauchen, zum Weitergeben an die Bergbevölkerung mitbringen. Vielen Dank.

herzliche Grüsse
Brigitte Zahner & Lahoucine Taha