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Youssef

......weil jemand sich nach Youssef erkundigt hat..............und wir in Gedanken immer wieder bei ihm sind. Seine Söhne auch in dieser schwierigen Zeit ihrem Vater alle Ehre machen. Aufrecht, hilfsbereit und rechtschaffen helfend, wo sie können durch dieses herausfordernde Jahr gehen.

*Baba*- Youssef  war in den Bergen zuhause, sein aufrechter zügiger Schritt eines seiner
Merkmale, genauso wie seine naturverbundene, pragmatische Gradlinigkeit. Youssef's
Familie gehörte das Berberhaus, aus dem, im Einverständnis mit dem Dorf, die Herberge
Dar Itrane entstand. Zu einer Zeit, als es noch kein fliessend Wasser, keine Teerstrasse und
keinen Strom gab und die Dürreperiode die Menschen vom Land in die Städte trieb, wurde
in französisch-marokkanischer Zusammenarbeit eine Kampagne gestartet: Bienenzucht,
Obst-Apfelbäume, Handwerk und Textilien, die Tourenguide Ausbildung mit Trekkings mit
Maultieren - zB zum MGoun.

Youssef's Familie lebt und arbeitet als Bauern im Ait Bougmez, einen Steinwurf vom Dar
Itrane und Lahoucine's Elternhaus entfernt. 2 seiner Enkelkinder besuchen die école vivante
Ait Bougmez. Sein Sohn Ahmed fuhr viele km im Jeep und später im Minibus
unsere Gäste sicher und ruhig zu herrlichen Reiseerlebnissen. Zu Beginn seiner
Arbeit bei uns, kochte auch Ahmed ab und zu für unsere Gäste.  Er ist unser
Fahrzeugverantwortlicher und war es auch, der sich während des lock downs bereit erklärte,
unser Agenturgebäude mit dem Trekkingmaterial zu hüten. Später wurde er abgelöst von
seinem Bruder Zayd, ebenfalls langjähriger Chauffeur in unserem Team. Er hat sich vor einem
Jahr selbständig gemacht.

Baba-Youssef war der erste Trekkingkoch und der Erste, der von seinem Arbeitgeber (Bernard Fabry) für seine
Arbeit deklariert wurde und somit eine Pension erhielt. Er war ein ehrlicher und guter, väterlicher Freund der Familie von Lahoucine. Er war es, der bei der Mutter von Lahoucine war, als sie starb und ihre Söhne mit Kunden in der Wüste unterwegs waren.

Youssef war am Freitagmitttag noch bei uns zum Couscous Essen - bevor er zum Arzt ging.
In der Nacht vom Sonntag/Montag starb er in der Klinik. Er ist oben, in seinem Tal, begraben.
Obwohl es mir wie gestern erscheint, ist dies nun schon einige Jahre her. Und auch seine
Mutter, die über Hundert Jahre alt wurde, ist gestorben.

Aachour, sein jüngster Sohn brach die Schule ab und führte den landwirtschaftlichen Betrieb weiter,
war der jenige der männlichen Familienmitglieder, das nach Hause musste, um seiner Mutter und
damals auch  noch seiner Grossmutter beizustehen und fortan im Frauen- und Kinder haushalt (Frau seines Bruders)
für die Arbeiten auf dem Feld und den Einkäufen auf dem Souk den Männerpart zu übernehmen. Aachour
litt lange an den Symptomen eines grossen harten Nierensteins. Gottseidank konnte mit Lahoucine s Unterstützung
und Spenden die grosse Operation in einerKlinik hier erfolgreich durchgeführt werden  - noch vor Corona.

Youssef war beileibe kein Fan von Städten, Lautem und er war auch nie im Ausland.
Er war jemand ganz besonderes und von einer Generation, von der nicht mehr viele sind.
Möge er in Frieden ruhen.

Brigitte